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Lucio Cecchinello (LCR): Honda senkt Motorleistung

Von Günther Wiesinger
Die Werks-Honda des Jahrgangs 2015 offenbarten einige Schwächen. LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello weiss, wo HRC den Hebel ansetzen muss.

Das LCR-Honda-Team von Lucio Cecchinello schrumpft für 2016 wieder auf ein Ein-Fahrer-Team. Cal Crutchlow bleibt, er erhält eine 2016-Factory-Honda, sein aktueller Teamkollege Jack Miller übersiedelt ins Marc VDS-Team.

Die Werks-Honda Baujahr 2015 war nicht besonders durchschlagskräftig. Marc Márquez ist in Assen auf das 2014-Chassis zurückgekehrt, Dani Pedrosa hat es nie verwendet.

Aber Cal Crutchlow musste sich die ganze Saison damit herumschlagen. Er schaffte in Las Termas einen dritten Rang, in Jerez landete er auf Platz 4, zuletzt in Sepang traf er als Fünfter im Ziel ein.

LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello kennt die Schwächen der aktuellen Werksmaschine.

Lucio, die diesjährige RC213V frisst die Reifen zu stark, der Motor ist zu aggressiv. Deshalb waren die Yamaha in der zweiten Rennhälfte meistens überlegen. Richtig?

Wir glauben, dass Honda einen extrem zuverlässigen Motor gebaut hat, mit wesentlich geringerem Benzinverbrauch als die Bikes aller anderen Hersteller. Dazu kommt eine unglaubliche Motorleistung. Die Power ist vorhanden.
Aber jetzt haben die Ingenieure durch den Vergleich mit den Gegnern gemerkt, dass sie ihre Strategie eventuell überdenken müssen. Eventuell muss die maximale Motorleistung etwas gesenkt werden, dafür werden die Fahrer wahrscheinlich 2016 eine sanftere Kraftentfaltung erhalten. Im Moment konzentriert sich bei Honda die Arbeit auf diesen Bereich.
So viel ich weiss, wird Honda nicht ein komplett neues Chassis bauen. Das 2016-Chassis wird sehr ähnlich zur 2015-Version sein. Aber die Weiterentwicklung wird nicht stillstehen.

Was ist eigentlich das 2015-Chassis? Márquez hat es weggeräumt, Pedrosa hat es nie verwendet.

Die Realität sieht so aus, dass alle Teams und alle Fahrer viele Tests mit unterschiedlichen Chassis-Spezifikationen gemacht haben. Wir haben uns dabei im Kreis gedreht. Ein Chassis hat auf diesem Gebiet Vorteile, ein anderes Chassis hat dort Schwächen. Ein Chassis funktioniert auf einer gewissen Strecke gut, auf einer anderen Strecke weniger gut.
Honda hat sehr, sehr viele unterschiedliche Chassis-Varianten gebaut – mit unterschiedlichen Steifigkeiten, die Spezifikationen waren ähnlich wie beim 2014-Chassis. Honda hat bei diesen Probefahrten in diesem Jahr sehr viele Daten gesammelt.
Ich glaube, das 2016-Chassis wird eine gute Standard-Basis haben. Es wird eine Mixtur aller Informationen aus diesem Jahr beinhalten. Honda hat alle Informationen und Daten ausgewertet und die Lehren daraus gezogen.

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